Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Radltrogn, Radltruchern, Radlbock

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BWizB/BRrr 14.03.16: a Radltruchern das ist in der Oberpfalz ein Schubkarren
    - radl ist eigentlich eine verkleinerung von einem wort des es im beirischen gar nicht gibt - nämlich ein unverkleinertes rad - in bajan sagt man in aller regel ob großes oder kleines rad - des is a radl - und truhan des wäre eigentlich das schriftdeutsche wort truhe - unklarer herkunft - aber kommt auch im nordischen vor - muss also ein germanisches wort schon sein - im nordischen ist die bedeutung sarg - und des ist auffällig - weil auch im beirischen des wort truhe oft sarg bedeutet - des ist also offensichtlich die urbedeutung und die schriftdeutsche entwicklung ist eine neuerung - die allerdings auch in den mundarten vorkommt - wie in der oberpvoiz in radldruchan - druhe auf redern - also schubbkarrn -
  • Quelle BR 29.04.09: 'Radltrogn' sagen die Leute in Niederbayern zu einer 'Schubkarre'. Auch dieser Ausdruck wird aus zwei Teilen gebildet: Eine 'Trogn' ist eine 'Trage', die wie eine Sänfte vorn und hinten Griffe zum Tragen hat und zwei oder sogar vier Träger erfordert. Dieser beschwerliche Transport wird natürlich erheblich erleichtert, wenn man auf einer Seite statt der Griffe ein 'Radl' anbringt. Fertig ist die Schubkarre, mit der auch ein Mensch alleine zurecht kommt.
  • BR 07.09.2023 a Radlbock das ist in Niedebayern ein Schubkarren mit einer leiterähnlichen Ladefläche
  • Wohl eher von rota = Rad + Traha = Schlitten, Schleife. Traharius = Schlittenfahrer, Karrenzieher, der ein Schleiff ziehet; schieben = promovere; Herkunft mittelhochdeutsch rat, althochdeutsch rad, ursprünglich = das Rollende; vgl. lateinisch rota = Rad