Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Prietschn / Prietscherbrackl

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • aus dicken Papier gefaltetes Instrument zum Zuschlagen. Als Kaschbala, hatte man so etwas
  • Quelle BR 16.02.10: Ein 'Pritscherbrackl' ist in Oberfranken ein 'Schlaginstrument', das vorwiegend in der Fastnacht verwendet wird. Früher haben sich die Kinder dieses Schlaginstrument gefaltet, um sich gegenseitig zu ärgern bzw. um es irgendwelchen Leuten auf den Hintern zu hauen. Das Wort 'Pritscherbrackl' beinhaltet zwei Worte, die beide 'schlagen' bedeuten: 'pritschen' und 'bracken'. Und aus diesen zwei Wörtern wird ein Hauptwort zusammengesetzt: 'Pritscherbrackl'.
  • BayWo: Bridschabraggl, Franken, Klatsche, mit der Kasperl die anderen schlägt. Früher ein beliebter Faschingsartikel bei uns Kindern
  • Quelle Ostfr. Wörterbuch 07/2009: Pritschebackel Aussprache: Briddscherbaggl
    Bedeutung: Hanswurst, Fasnachtskasper. Satzbeispiel: Bei dem Umzuuch woar aa a Briddscherbaggl derbai. "Im Fasnachtumzug ging auch einer mit, der als Pritschbackel kostümiert war".
    Herkunft: Zusammengesetzt aus Pritsche "fächerartiges Gerät zum Austeilen harmloser Schläge" und backeln, einer Aussprachevariante zu wackeln. Der Pritschbackel war ursprünglich ein als Hanswurst gekleideter Aufseher bei Schützenveranstaltungen. Er sollte durch Wackeln mit seiner symbolischen Waffe das Publikum davon abhalten, zu nahe an die gefährlichen Schießstände heranzukommen.
  • Wohl von Plagiatior = der gerne zu schlägt; plagas insigere, incutere; incutio = gegen etwas schlagen; verberibus castigare; percussio; Lautbar werden = Percrebresoere; in Schwung kommen = percrebrescere (von Gerüchten); increbrescere = von Sitten und Gebräuchen