Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Owanter

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 24.03.09: 'Owanter' sagt man in Altbayern, also in Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz zu dem 'Stück Grund am Rande eines Ackers, auf dem früher der Pflug gewendet wurde'. Noch im 19. Jahrhundert hatte man es nicht ganz leicht, mit den einscharigen Pflügen gerade und präzise seine Furchen zu ziehen und dann am Ende geschickt zu wenden und zurück zu fahren. Dieses zerfurchte Stück Land, wo gewendet wurde nannte man die Anwande oder den 'Owanter'.
  • Wohl von offerre = anbieten + vendo = verkaufen/versteigern; vendere = verkaufen. Ansonsten hätte nach jeder Furche ein Owanda oder Ammerbett sein müssen, oder ja ... renovatio = Erneuerung (der Furche)
  • Quelle BR 19.01.11: Das 'Ammerbett' ist in Oberbayern die Anwende, also ein Streifen im Acker, auf dem man früher mit den alten, einscharigen Pflügen wenden musste. Das Pflügen war früher ziemlich kompliziert, wenn man Parallellinien pflügen wollte. Und da brauchte man am Ackerende einen Streifen, wo man wenden konnte, die 'Anwande' oder der 'Anwender', der meist so breit wie ein Beet war. Darum heißt in manchen Dialekten dieser Streifen auch 'Anwand-Beet', zusammengezogen im Dialekt dann 'Ammerbett'. Also 'a Ammerbett' ist die Pflugwende im Acker in Oberbayern.beta = Mangold, Kohl, Kraut; Betaceus = zum Kohl gehörig.