Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Milifarfln

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Kärntisch g'redt 15.02.16: Milifarfln
  • Milchfarfalan. Mehl, Ei und Salz werden abgebröselt. Die Milch lässt man aufkochen, gibt die Farfalan hinein und lässt sie ca. 10 Minuten ziehen. Die Speise wird in Suppentellern angerichtet. Vertiefung hineindrücken, in die man die heiße Butter schüttet.
  • Prof. Dr. Pohl: ja de millifarfln sind eine zusammensetzung aus der mundartlichen form von milch - und dem wort farelen das bereits im mittelhochdeutschen belegt ist - und geriebenen teig oder ähnliches bedeutet hat - woher dieses wort kommt weiss man nicht - aber es ist denkbar dass es aus dem romanischen kommt - im italienischen gibt die farfalle - und farvalline und im ladinischen ferfol für ähnliche speisen - und in tirol farfl heissen ... milifarfl sind also milchflocken
  • gefunden: Farferl: eine Suppeneinlage, erbsengroß mit der Hand abgebröselter Mehl-Wasser-Eiteig. - Das Wort beruht auf mittelhochdeutsch varvelen, eine Suppe mit geriebenem Teig oder mit verquirlten Eiern; denkbar ist Herkunft aus italienisch farfalla = Schmetterling, (Plural) farfalle = eine Art Suppennudeln, Verkleinerungsform farfallino = Mehlwurm, vgl. ladinisch ferfol = kleine Mehlklümpchen, in Tirol auch pfarfl = zerriebener Teig, ähnlich in Oberkärnten.
  • Stoffsammlung: far = Getreyd so Meel gibt, Dinkel, Spelten; valens = gesund, stark, mächtig; valesco = erstarken; farina = Mehl; farfalla = eigentlich Schmetterling aber auch Suppennudeln; Follis = Ball; Folia = Blättlein; .. Nudelgerichte wie Ravioli, Spaghetti, Cannelloni, Farfalle und Lasagne sind weltbekannte Speisen.