Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Kaas

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Käse aus Bayern ... Quelle Kleiner Bayerischer Sprachatlas: auch Kaas, Kääs, Kees, Keis uam. ist bayernweit vor und hinter dem Limes verbreitet. KBS schreibt: Das Wort dürfte von den Germanen schon im 5. Jh im Zusammenhang mit der Einführung der Käsebereitung aus dem lat. câseus (formaticus) entlehnt worden sein.
  • Adam Härdl notiert: In der Tierzucht haben die Germanen wohl z.B. bessere Tierarten eingeführt und auch die Bearbeitung der Milch bedeutend zu verbessern gelernt. Sie kannten aber den Käse schon, der jedoch, breiig und nicht haltbar, aus gerüttelter Milch entstand und eine formlose Masse blieb. Von der römischen Landwirtschaft übernahmen sie es, die Milch mit Hilfe eines Labferments, d.h. einer Absonderung des Labmagens der Saugkälber, schnell zum Gerinnen zu bringen und das auf diese Weise gewonnene Produkt in eine feste Form zu pressen. Dieses neue Verfahren war für die Germanen so wichtig, daß sie auch die römische Bezeichnung für das neue Produkt "Käse" übernahmen. Lateinische heißt das Wort caseus,-i, ahd. wird es zu "chäsi" und mhd. zu "kaese". Die Römer bezeichneten den geformten, d.h. in eine feste Form gepreßten Käse als caseus formaticus. Aus diesem Beiwort zu Käse haben die Italiener ihr "formaggio" und die Franzosen ihr "fromage" entlehnt.
  • In eine Form gepresster Käse = "caseus formaticus". Daraus der italienische "formaggio" und "fromage".