Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Gileffe

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BwizB/BRrrr 11.04.16: Gileffe so die Einsenderin aus Obabajan das ist der Kopf eines allzuneugierigen Menschen
    - in dem gi von gilevve da steckt ein wort drin - des letztlich mit gähnen zusammen hengt - und weit aufgerissen bedeutet - da denkt man natürlich an den weit aufgerissenen mund eines staundenden und neugierigen zuschauers - und wir hamm in den sammlungen des bwizb auch gilevve in genau dieser bedeutung - weit aufgerissenes maul - wir hamm aber auch belege fir gilevve - lange neugierige nase - und levve das ist der löffel - da denkt man vielleicht eher an nase - wie dem auch sei - das wort wird übertragen auf den ganzen kopv - und a gilevve ist in obabajan der kopv eines furchtbar neugierigen menschen-
  • Quelle BR 24.10.2012: 'Gerleffen' bedeutet in Niederbayern 'heimlich horchen, was andere sprechen'.
    - das bild das dahinter steckt das ist von einem dialektwort germai her - ein mensch der ein germai ist - der steht da mit einem weit aufgerissenem maul - im dialekt mei - und zu weit aufgerissen sagt man im dialekt ger - das wäre eigentlich schriftdeutsch gähnen - also er hat ein gähnmaul - ein weit aufgerissenes maul - oder wenn er nicht zuschaut - sondern lauscht - dann hat er seine leffel - ohren - und mit denen ist er eben ein gerleffel - ein mensch der heimlich lauscht und tut -
  • Wohl eher von garrire = plaudern; heimlich halten = celare; Er hat mir dies heimlich gehalten = Hoc me celavit; Levo = aufheben, auflupfen, erheben (wohl auch im Sinne von aufschnappen)