Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85131 Wachenzell Pelzerkreuzwegacker 658 Acker, sw.
    Dialekt: Belzakreizwech
  • Pelzerhof beim Affental
  • Quelle Buck: Pelz wie Belz, Volz
    1. Zweig, Rute, 2. Gebüsch 3. Weidengeflecht, Damm, Zaun wahrscheinlich aus lat. fulcire mit Ruten einflechten, stützen
  • Quelle Schnetz: Der Belz, Pelz 2 "Zweig, Rute, Rutenzaun. Gebüsch"
  • Quelle Buck: Kreuz sowohl christliches Zeichen in der Flur herumstehend, als Grenzzeichen an Bäumen usw.
  • Quelle Vollmann: Unzählig sind die Namen, die sich auf alte Feld- und Sühnekreuze beziehen: beim roten, schwarzen, hohen Kreuz, Kreuzäcker, Kreuzeck, Kreuzlesberg
  • Wohl eher von lat. crates, cratis = Geflecht Hürde, hier in der Bedeutung von Weidezaun
  • Quelle Härdl: Eine rationelle Obstkultur war aber nur möglich, wenn man auch das Veredeln von Obstbäumen an Wildlingen lernte. Der bairische und österreichische Dialekt hat für die Tätigkeit des Veredelns den Ausdruck pelzen von dem lateinischen Wort pellis,-is = Haut, Rinde übernommen. Das entsprechende lateinische Verbum heißt impellitare, das sich in der weiteren Entwicklung zu impeltare verkürzt und "einrinden, in die Rinde einsetzen" heißt. Im Ahd. wandelt sich das Verbum zu "pelzôn" und im Mhd. zu "pelzen". in manchen Gegenden ist pelzen = setzen, pflanzen, während man heim Veredeln von Abpelzen spricht.
  • okulieren = pelzen, römisch
  • Querverweis, siehe dazu auch Link Pelzer unter Ortsnamen