Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85131 Pollenfeld Hasenacker 268 a
    nicht lokalisierbar
  • Originaltext: ist eine besonders gute Hasenlage, wie auch im Flurteil "Hasenlauf", wo der Hasenlaufacker 1268 liegt. ...
  • Quelle Buck: Hase, m. Meister Lampe J. 850 Hasumwanc. 1607 Hasanpruole Hasenbrühl Hasengarten Feldkopf mit Busch. Hasel, ahd. hasala, Haselstaude. Uralt ist der Name Haslach = Mal-, Gerichtsstätte, weil sie mit Haselboschen oder Haselstäbchen abgemarkt war. Schon in der Lex Ripuaria: ad stappulum regis in circulo es in hasla.
  • Quelle Schnetz: Die vielen mit Hase gebildeten FlN. beziehen sich zum Teil auf den Aufenthalt des Tieres Hasenfeld, -Halde, -Wiesen, zum Teil auf die alte Art der Hasenjagd; es gab eigene Gehege für Hasen und Feldhühner, daher die FlN. Hasenhag, -Hege, -Hecke, -Garten, -Hürde, -Stall, -Trieb
  • franz. Gerichtsvollzieher = huissier; lat. comarchus = Bürgermeister
  • Im deutschen Rechtswörterbuch findet sich ein Eintrag mit Hasenlauf = Flurname, Gang zur Gerichtsstätte. Der Hasenacker müsste demnach zu einer Zeit ?? Treffplatz für gerichtliche Auseinandersetzungen gewesen sein.
  • Das Begriff "Hoosen" ist im jetzigen deutschen Sprachraum nur noch für Dialektwort für Mümmelmänner bekannt. Der Schlüssel für die ursprünglich Bedeutung dazu steckt aber vermutlich im althochdeutschen "kiosan", wählen, kiesen, prüfen, beurteilen, erwägen usw.. Im Neuenglischen hat sich das indogermanische Wort noch voll erhalten: chosen = ausgesucht, ausgewählt, erkoren, gekoren, gekürt, gewählt.
  • Querverweis, siehe dazu auch Link Hasen unter Ortsnamen