Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85080 Lippertshofen Heiligenäcker
    Ortschronik 31
  • Originaltext: Um 1555 war Thomas Heylinger "Pfleger des Gotteshaus zu Lippertshofen". Die "Heiligenäcker" kamen zum "Pfründe- oder Pfarrhof" von Lippertshofen heute Mattheisbauer. Die Pfarrfelder werden seit 1601 an die Bauern verpachtet.
  • Dialekt: haa_ling
  • Quelle Buck: Heilig, häufig. Bezieht sich teils auf heidnische, teils auf christliche Besitztümer. Erstere besonders in Wäldern- und Brunnennamen, doch schwer von letzteren zu sondern. In Zusammensetzung ist Heilig, der Heilige als Person, dann dessen Vermögen und Vermögensverwaltung der Stiftung, Kirches des Altars eines Heiligens.
  • Quelle Eberl: Heilig, ahd. heilac, mhd. heilec. Der Heilige, Heiling ist der Kirchenpatron als Vertreter des Kirchenbesitzes. Ob Heiligen, sich je auf ein altes heidnisches Heiligtum bezieht
  • Quelle Vollmann: Zum Pfarr= Widdum "Stiftungsgut einer Pfarrkirche", mhd. wideme, widen zu widmen, gehören die Widdumäcker, Widdenmähder, Stiftungshölzer, Heiligenäcker, =Gehau u. a. dem "Heiligen" , das ist dem Schutzpatron einer Kirche gehörig, also dem Kirchenvermögen.
  • heilingheiling = lingula = Landzunge; alienigena aliegenus = Fremdling; phalerae = Metallbeschläge; phaleratus = mit Brustschmuck geziert;