Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85125 Kinding Espan, Nachtespan, Kuhespan
    nicht zu lokalisieren
  • Quelle Schnetz/Reitzenstein: Ein dem Nordeutschen fremder, aber sonst sehr verbreiteter FlN. ist das (so anscheinend anfänglich, dann auch der) Espan. Es ist ein Graswuchs tragender zur Viehweide, insbesondere für Pferde und Rinder dienender Platz. Es ist Gemeindeland, befindet sich aber nicht in der großen, die peripheren Teile der Markung einnehmenden Allmende, sondern gewöhnlich in der Nähe des Dorfes meist innerhalb der Ackerflur. In ZONF I 121 - 133, vgl. VIII 54 ff. konnte ich zeigen, daß das viel mißdeutete Worte eine Zusammensetzung aus ê(= ewa "Gesetz, Recht" in Kompositis oft mit "Gemeinde" wiederzugeben) und span ist. Letzteres ist Substantiv zum Zeitwort spannen mit der Bedeutung "das Spannen", dann "Ort des Spannens". Den Ausdruck "spannen" gebrauchte man in Bezug auf das weidende Großvieh, dem man die beiden Vorderfüße oder den Kopf und einen Vorderfuß mit einem Strick zusammenband, was man eben "spannen" nannte; der Zweck war, die Tiere am Fortschreiten zu hindern und dadurch zu verhüten, daß sie dem angrenzenden Ackerland schadeten. Der Brauch läßt sich häufig belegen. Daß er sehr alt ist, ergibt sich schon aus einer Strafbestimmung in der Lex Salica 27, 3; si quis pedica de caballo furaverit "wenn einer die Fußfessel von einem Pferde gestohlen hat". Andere Beispiele führte ich in ZONF VIII 54 f. an. Auch aus Gegenden außerhalb Deutschlands lassen sich Belege beibringen. Ein ehemaliger Hörer von mir, Herr Aratô Mátyás aus Szigetvár in Ungarn teilte mir mit, daß man noch heute, wenn auch seltener wie früher, Pferden, die nur ausnahmsweise auf die Weide kommen, die Vorderbeine oder aber ein Vorderbein und den Hals zusammenbindet, das letztere macht man auch bei wilden Stieren. Über das Spannen von Tieren in Island s. A. Schröter, Islandfahrt (in Vierteljahrsschr. Volk und Rasse V, 1930, S. 216). Für den Gebrauch des einfachen Wortes Spann im Sinne von "Weide" lieferte ich Beispiele in ZONF VIII 55 f. Ich füge hinzu den FlN. Spanneck, der im Wieselburger Komitat Ungarns vorkommt (Mitteilung von Arató); endlich erfuhr ich von Herrn Oeller, daß in Untereuerheim Ldkr. Schweinfurt aus den Jahren 1767 und 1778 der FlN. Spannstatt überliefert ist; es handelt sich um Wiesen am Mainufer, auf die man früher das Vieh zur Weide trieb. Namensformen: Espen, Eßbann, Ospan, Espach, Eschbach, Espig, Espet, Aspan, Aispen, Aispele. Espele, entstellt Eschbaum, Ehespann, Anspann.
  • Quelle www.uni-protokolle.de"Römer an der Elbe. Ein römisches Expansionsziel in der neueren Diskussion."
    Von 12 v. Chr. bis 16 n. Chr. unternahmen die Römer eine Reihe von Vorstößen in das Innere Germaniens, um die dort siedelnden Stämme unter ihre Herrschaft zu bringen. Nachdem im Jahre 9 v. Chr. ein römisches Heer erstmals bis an die Elbe, etwa im Raum Magdeburg, vorgedrungen war, zeichnete sich in den folgenden Jahren eine Vorverlegung der Reichsgrenze vom Rhein an die Elbe ab. Die Niederlage des Varus im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Wald und die letztendlich erfolglosen Militäraktionen des Germanicus bedeuteten das Ende dieser Expansionspolitik.
    Geographische Details dieser Feldzüge sind den antiken Quellen jedoch selten zu entnehmen.
  • Wohl eher von aes = Erz + pango = schlagen (wohl schürfen); dazu auch die "Venediger" wohl von vena = Metallader im Gestein + digero = trennen
  • Querverweis:
    Siehe dazu die gesammelten Espan/Aspen/aischbann unter
    Link Espan
  • Sowie die Sammlungen Hessens unter LAGIS