Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85072 Eichstätt Blumenberg
    auf dem Jura
  • Im Namen Blumenberg steckt vermutlich das lateinische "Pluma" für Feder oder Flaumfeder.
    Auf dem Blumenberg wurde wohl auch in römischer Zeit Eisen verarbeitet. Die Kunst der römischen Waffenschmiede bestand nun darin bis zu 30 verschieden große Metallplättchen Federn oder Schuppen zu einem Schutzpanzer zusammenzufügen. Die Lorica Plumata, der römische Schuppenpanzer scheint der Namensgeber für den Blumenberg zu sein.
  • Quelle Härdl: Die römische Kultur hat auch in die germanische Hauswirtschaft hineingewirkt. Die eifrige Nachfrage der römischen Kaufleute nach pluma, -ae = Flaum, Flaumfeder, das sich bei Cicero, Vergil, Ovid, Sallust u.a. findet, macht auch die Germanen neugierig darauf. Sie haben daher das lateinische Wort pluma schon im 1. Jahrhundert n. Chr. in ihre Sprache entlehnt, es im Ahd. zu "pfluma" und im Mhd. zu "phlume" verändert und es im Nhd. durch Diphtongisierung des "u" zu unserem "Flaum" werden lassen. Bald füllten auch die Germanen wie die Römer ihre Kopfpolster auf ihrem Lager mit Federn und nannten sie wie ihre Vorbilder "Pfühl" nach der lateinischen Bezeichnung pulvinus,-i = Pfühl, Polster nach dem bekannten Wort pulvis,eris = der Staub, weil diese ursprünglich mit Staub gefüllt waren. Pulvinus kommt schon bei Cicero, Vergil, Sallust und Varro vor, entwickelt sich im Ahd. zu "pfuliwi" und "pfulwo" und im Mhd. zu "pfülwe", wobei dann das "w" allmählich geschwunden ist. Dieser oder dieses bairisch-österreichischalemannische Pfühl hatte noch im 19. Jahrhundert eine andere Form als unsere Kopfkissen von heute. Jene waren lange, schmale, mit Federn oder auch mit Roßhaaren gefüllte Rollen, die quer über ein breites Bett gelegt wurden.
  • plumarius = der Sticker in Seide oder Gold; pala = der Spaten