Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85114 Buxheim Watschall, Wagschallacker
    nicht lokalisierbar
  • Originaltext: Zur Warschall, Watschall, Montschel 331, Wagschallacker 956:
    in Meiers Salbuch von 1447 heißt es: "wegen etlichen Aecker, die Watschall genannt, davon die Hirten bezahlt werden sollen" und ferner dies bei Rieder a. a. O. IV 44: "Item die Watschall die gehören aus dem Maierhof zum großen und kleinen Vieh und die vorgenannte Watschall sol der Maier mit pawen halten als sein pesten Rockenancker und sol dem Hirten das anhaimführen, doch nimmt der Maier den halben Teil auf den vorbenannten Watschaln." Mehrere Bauern von Buxheim mußten einem Peter Keck in Ingolstadt aus jeder Hube vier Roggen "watschalgarb" reichen. Auch im benachbarten Möckenlohe gibt es "18 Pifang, genannt die watschal" und in Deining bei Neumarkt i. O. "3 Tagwerk Wisen in der Watschar"; in Unterstall mußte ebenfalls der "Maier ... seinen Hirten ein Watschall pauen". schar, zum Zeitwort scheren gehörig, bedeutet die Abteilung, der Abschnitt; so ist auch der Name der Waldabteilung "Buchscharrl" im Workerszeller Forst, anno 1500, "Buechschar" als "kleine Buchenabteilung" zu verstehen und nicht mit Miedel, Weißenburger Heimatbücher 1 1921 S. 8 zu schar Weiderecht auf fremden Grund zu stellen. Ahd. wat, zu wetan binden, verknüpfen, bedeutet Kleidung, Rüstung, Buck, Oberdeutsche Flurnamen S. 233. Der Maier hatte für den Hirten zur Entlohnung ein Stück Land anzubauen und dies hies Watschar, ein Wort, das "Teil von einem Acker, Austattungsstück, Ertrag, Zins" bedeutet.
  • Quelle Buck: siehe Schar... 4. Schar in Wattschar, ein Feldstück aus dem ein Gewandstück, Kleidungsstück wat als Gefäll geht, dann ein bestimmtes Feldmaß z.B. 1301 dedit bona vier watschar et unum drittail Allgäu. 1257 investitura vulg. watschar. Dann auch Anteil an einem Grundstück.
  • Quelle Schnetz: Zu dem FlN. Watschar verbildet Watsch-er, -al, -at, -ad, -oed, -aid, -en, Watsch, mit Umdeutung des ersten Gliedes Waldschar, Mahdschar ist ein noch nicht völlig geklärtes Wort vgl. Schm. II 1047 und Karl Finsterwalder. Das Wort watschar im Bairisch-Österreichischen, in: Festschr. E Jos. Schatz 1948, Schlernschriften, Innsbruck, Rd. 57. Fest steht das GW ahd. scara "Teil, Anteil". Dagegen läßt sich die Verbindung des BW mit wât "Kleidung u. die Interpretation des Ganzen als "Grundstück, auf dem eine Abgabe zur Bestreitung der Zuteilung von Kleidern an Geistliche" ruht, historisch wenigstens für das bairischösterreichische Stammesgebiet nicht rechtfertigen. Hier führen die urkundlichen Belege auf den Begriff "durch Hofteilung entstandene gewisse Besitzgröße Viertelshube, 1/8 Hof, 1/4 Schwaige". Rechtsgeschichtlich gesehen hat die von Finsterwalder geteilte Ansicht A. Heuslers, Institutionen des deutschen Privatrechts, 1, 1885, S. 241, viel für sich, daß watschar eine Entstellung von ahd. swâs-scara "privilegium, propria pars = Eigenanteil" ist ;swâs = zum Haus gehörig, eigen. Ich selbst möchte hinzufügen, daß der Fall des anlautenden s vor w, das im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen bekanntlich sch-förmig klang, vielleicht eintrat, als sc bereits wie unser sch gesprochen wurde: denn dann lag es außerordentlich nahe, den Gleichklang im Anlaut der beiden Bestandteile des Kompositums durch Dissimilation zu vermeiden, so daß zunächst wasschar entstehen mußte; tatsächlich ist diese Form in einem Salbuch von 1330 belegt, s. Schm. a.a.0
  • Wohl von lat. vaticinator = Weissagung, vaticinor = weissagen, warnen, mahnen, lehren, vortragen u.a.m.
    oder ... von vaccinator ... wohl ein römischer Viehdoktor; Siehe auch Plankstetten WadschaÄcker
  • Quelle ww.woenge.de/wing/hk2004/gefaehrtinnen.html
    Venn vaca altirisch, vacca lat. die Kuh heißt, wobei auch die Schreibweisen mit o möglich sind, was heißt dann vaccall?
  • Quelle ww.tara.tcd.ie/bitstream/2262/3921/1/jssisiVolXII263_294.pdf
    AGH, AGHA.-Starting at the commencement of the Index to Townland names, the first of these terms we meet with are AGH, AGHA. AGH occurs about 200 times in the Index of Townland names, as a prefix, while AGHA SO appears over 400 times, besides three cases in which it is the entire Townland name. These words usually mean " a field," from Irish achadh, " a field," as Aghaboy, achadh buidhe, " the FFFF00 field " ; but in some instances they are anglicised from ath, " a ford." In the Gaelic of Scotland " a field " is achadh, and this word enters into the composition of many Scotch names, as Achnaba, "the cow's field" Argyllshire